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26.02.2018

Landkreis vergab Kulturpreise in den Kategorien Heimatgeschichte, Denkmalpflege, Heimatpflege, Kunst und Kultur

Zum 20. Mal Kulturpreise für 2017 an sechs Preisträger vergeben

Während der Laudation für Stephan Creuzburg

Während der Laudation für Stephan Creuzburg

Zum mittlerweile 20. Mal wurden am 23. Februar die Kulturpreise des Landkreises Elbe-Elster vergeben. So ging es auch 2018 im Bürgerzentrum Herzberg um die Ehrung engagierter Bürger des Landkreises, die über Jahre kulturell Herausragendes leisteten. Darüber hinaus wurden im Anschluss die Bewilligungsbescheide an kulturelle Akteure ausgegeben und mit dieser finanziellen Unterstützung das EE-Kulturjahr 2018 eröffnet. Die Mittel kommen wiederum aus dem gemeinsamen Förderfonds des Landkreises und der Sparkassenstiftung „Zukunft Elbe-Elster-Land“. Rund 60.000 € wurden für insgesamt 50 Projekte zur Verfügung gestellt. Nach dem musikalischen Auftakt durch die Pianistin Natalia Lentas, wurden im feierlichen Rahmen die Kulturpreise in den Kategorien Heimatgeschichte, Denkmalpflege, Heimatpflege, Kunst und Kultur vergeben. Die Laudatoren ehrten Menschen, die sich mit großem Engagement für eine lebendige Kultur in ihrem Fachgebiet einsetzen. Die Preisverleihung markiert gleichzeitig ein Jubiläum: Zum mittlerweile 20. Mal wurden die Kulturpreise des Landkreises Elbe-Elster vergeben. In diesem Jahr gab es gleich sechs Preisträger.

Dr. Rainer Ernst

Dr. Rainer Ernst

So ging der Preis für Heimatgeschichte an Dr. Rainer Ernst. Mit ihm ehrt der Landkreis eine Persönlichkeit, die über Jahrzehnte hinweg umfangreich zur Geschichte des Ortes Finsterwalde, der ihn umgebenden Region und der historischen Landschaft der Niederlausitz geforscht und publiziert hat. Dabei zeichnen Dr. Rainer Ernst fachlich fundiertes und quellenbasiertes Arbeiten ebenso aus, wie die sorgfältige Publikation sowie der respektvolle Umgang mit dem jeweiligen Forschungsthema, eine ungebrochene Neugier und die Fähigkeit zu staunen. Wer ihn im Umgang mit historischen Archivalien beobachtet hat oder in der Diskussion mit historisch Interessierten, der spürt seine Freude an neuen Details, die sich durch den Erkenntnisgewinn aus der oft durchaus mühsamen Quellenforschung einstellen. Dr. Rainer Ernst hat sein gewonnenes Wissen dabei nie im stillen Kämmerlein verborgen, sondern es mit ungezählten Vorträgen und mit zahlreichen Publikationen geteilt. Besonders hervorzuheben ist hier die am Sänger- und Kaufmannsmuseum Finsterwalde herausgegebene Jahresschrift „Der Speicher“, die bereits 17 Auflagen erlebt hat. Als aufmerksamer Herausgeber hat er zudem Buchprojekte, wie die sehr erfolgreiche Finsterwalder Architekturgeschichte „Genius loci“, betreut. Daneben stehen Bücher zur Finsterwalder Stadtgeschichte, zu den Dörfern der Umgebung, zu den Finsterwalder Sängern oder zur regionalen Sagenwelt. Von großer Bedeutung war und ist auch seine Forschungstätigkeit zur Geschichte jüdischen Lebens in der Niederlausitz, von dessen Emanzipationsprozess in der Region bis in die Zeit des Nationalsozialismus. Im Juli 2017 wurde Dr. Rainer Ernst als langjährigen Leiter des Sänger- und Kaufmannsmuseums Finsterwalde und seit 2015 des Museumsverbunds Elbe-Elster in den Ruhestand verabschiedet. Besonders im Finsterwalder Kreismuseum hat er seine Spuren hinterlassen. Er etablierte aus dem Heimat- ein Spezialmuseum und entwickelte es durch interessante Sonderausstellungen und eine vielgestaltige Veranstaltungstätigkeit zu einem kulturellen Zentrum der Region. 

Werner Enigk

Werner Enigk

Die Auszeichnung „Preis für Heimatpflege“ des Landkreises Elbe-Elster 2017 ging an die Interessengemeinschaft „Historisches Feld“ Kolochau. In der Begründung ist zu lesen, dass sich im Sommer 2000 in Kolochau ein erst kleiner und dann schnell größer werdender Kreis an interessierten Bewohnern aller Altersgruppen fand, um sich der Pflege dörflicher Traditionen und der Bewahrung landwirtschaftlichen Kulturguts zu widmen. Geräte und Maschinen für die Feldbestellung, Ernte und Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten wurden gesammelt, repariert und betriebsfähig gemacht. Dabei stand immer im Vordergrund, das spezifische Wissen und die Fertigkeiten an die nächste Generation weiterzugegeben. Zuerst wurde eine alte Scheune angemietet, um die Geräte unterzubringen, und die Jeßnigker Agrar GmbH stellte der Interessengemeinschaft ein brach liegendes Feld an der B 87 zur Verfügung. So konnte bereits im Juli 2001 das erste Garbenfest gefeiert werde. Die Nachbargemeinden wurden eingeladen, um im gemeinsamen Wettbewerb die erste Ernte einzubringen. Hierbei war der gekonnte Umgang mit der Sense gefragt. 2004 überließ die Gemeinde der Interessengemeinschaft die Ruine des Herrenhauses und das umliegende Gelände. In unzähligen Stunden wurde von nun an dort gewerkelt und gebaut. Zum 5. Garbenfest, im Jahre 2005, war bereits der Keller des Herrenhauses für Besucher begehbar, in dem zahlreiche Kleinausstellungen präsentiert wurden. Links und rechts des Herrenhauses werden regelmäßig zwei Felder bewirtschaftet, auf denen man im Wechsel Getreide und Kartoffeln anbaut. Seit sechs Jahren ist zum Garbenfest im Juli ein zweites Fest im Oktober hinzugekommen: Das Kürbisfest, das mittlerweile über 1.000 Besucher nach Kolochau lockt. Das Herrenhaus wurde weiter mit Leben gefüllt. Die Treppe wurde begehbar gemacht, die fehlende Dielung wieder eingebaut, Fenster und Türen eingesetzt und dem Haus somit erneut ein Gesicht gegeben. Auch beheizbare Öfen gehören dazu. Das Haus lebt dank der zahlreichen Helfer. Es ist ein Miteinander der älteren und der jüngeren Bürger, die nicht selten auch aktiv im Jugendklub, dem Karnevalsverein, dem Sportverein oder der Freiwilligen Feuerwehr sind. Die zahlreichen Zimmer des Hauses sind gefüllt mit Kulturgütern aus dem Alltag der Dorfbevölkerung.

 

Chris Poller

Chris Poller

Mit dem Kunstpreis ehrt der Landkreis den Musikschulpädagogen Chris Poller, der als Person zu einer Institution geworden ist. In seinem bisherigen drei Jahrzehnte umfassenden Wirken kann er auf Erfolge verweisen, die sowohl für Bürger dieser Region als auch für die Schüler, die seinen Unterricht durchlaufen haben, überaus fruchtbringend waren. Seit dem Jahre 1989 ist sein beruflicher Werdegang mit unserer Kreismusikschule verbunden. Parallel dazu studierte er von 1990 – 1994 Jazz-Pop-Gesang und von 1993 – 1997 Gitarre an der Musikhochschule „Carl Maria von Weber“ Dresden. Er begann seine Lehrtätigkeit nach den Februar-Ferien 1989 mit elf Schülern – am Schuljahresende waren es 40. Diese Erfolgskurve schon im ersten halben Jahr ist symptomatisch für seine Arbeit bis heute. Sie sagt etwas aus über die Qualität seines Unterrichts, aber auch über Sympathiewerte, die man ihm als Person entgegenbringt. Seit 1994 ist er Fachbereichsleiter für Popularmusik an der Kreismusikschule „Gebrüder Graun“. Das Genre Jazz-Pop-Gesang wurde unter seiner Leitung zu einem Markenzeichen unserer Musikschulausbildung. Keine andere Musikschule Brandenburgs kann in diesem Bereich auf eine ähnlich erfolgreiche Entwicklung verweisen. Chris Poller konnte fast in jährlicher Regelmäßigkeit einen seiner Schüler so weit entwickeln, dass er oder sie einen der wenigen Studienplätze an einer Musikhochschule belegen konnte. Alle unsere weiteren sechs Pädagogen im Jazz-Pop-Gesang sind durch seine Schule gegangen. Seit dem Jahr 2000 ist er auch einmal wöchentlich als Dozent an der BTU Cottbus im Studiengang Instrumental- und Gesangspädagogik tätig. Unter seiner Leitung etablierten sich unverwechselbare Ensemble an der Musikschule, die schon im Schüleralter professionelles Format besaßen - wie die „Darkwood Singers“ von 1995 – 1998 und „Seven up“ von 1998 – 2002. Sie haben ihren Platz im Erinnerungsschatz unserer Kulturlandschaft gefunden. Aber auch aktuell eilt mit den „Heartbreakers“ ein Ensemble von Chris Poller bei Wettbewerben von einem Erfolg zum Nächsten. Neben seinen herausragenden musikpädagogischen Fähigkeiten kreierte Chris Poller mit der Offenen Bühne und der Sommerparty zwei Veranstaltungsformen an der Kreismusikschule, die seit Jahren einen festen Platz im Jahresveranstaltungskalender der Region einnehmen. Hier entdeckt man das ausgeprägte organisatorische Talent des Preisträgers. Gemeinsam mit dem Kulturamt des Landkreises und der Sparkassenstiftung „Zukunft Elbe-Elster-Land“ gehört er zu den Organisatoren des Regionalen, aber insbesondere auch des Internationalen Wettbewerbs um den „Finsterwalder Sänger“. Mit ihm avanciert unsere Region seit 2002 alle zwei Jahre zu einem Treffpunkt junger professioneller Vokalisten im Jazz-Pop-Bereich aus ganz Europa und fügt der hiesigen Pflege der Sangestradition eine moderne Note mit internationaler Ausstrahlung hinzu. Mit seiner Band „Marble Cake“ besitzt der Landkreis eine Formation, die mit einem hohen Qualitätsanspruch Jazz-Standards, Songs und Rockballaden zu interpretieren weiß und damit ihre Zuhörer verzaubert.


Stephan Creuzburg

Stephan Creuzburg

Den nicht jährlich vergebenen Kulturpreis des Landkreises Elbe-Elster, der auch nur verliehen wird, wenn herausragende Aktivitäten auf verschiedenen Feldern der Kulturarbeit geleistet wurden, erhielt Stephan Creuzburg aus Elsterwerda. Mit ihm wurde ein Bürger der Region geehrt, von dessen Fülle an Engagement und Herzblut für die Kultur der Landkreis sehr viel profitiert. Stephan Creuzburg entstammt einer musisch geprägten Familie. Sein Vater war Musikwissenschaftler und Germanist – Konzert- und Kunstausstellungsbesuche gehörten zum familiären Alltag. Auch an der Thomasschule, die er bis zum Abitur im Jahre 1960 besuchte, fand er in den musischen Fächern Lehrer, die die Begeisterung für sein vielschichtiges kulturelles Interesse weiter wachsen ließen. Schließlich studierte er von 1962 – 67 an der Karl-Marx-Universität Leipzig Pharmazie. Durch die staatliche Absolventenlenkung begann er seine Apothekerlaufbahn in Elsterwerda, das fortan bis heute seine neue Heimat geworden ist, in die er sich einbringt und seine Konturen hinterlässt. Zwei Dinge bewogen ihn, hier Wurzeln zu schlagen: Die Liebe zu seiner zukünftigen Frau und das Angebot, Kreisapotheker zu werden, der er auch als jüngster seiner Zunft im Bezirk Cottbus 1971 wurde. 1982 wurde ihm der Titel Pharmazierat verliehen. Im Jahre 1991 hat er „seine“ Apotheke privat übernommen, und 1993 erfolgte der Umzug in das heutige Gebäude. Stephan Creuzburg brachte sich schon immer aktiv in das gesellschaftliche Leben seiner Stadt ein. Er war zu Zeiten des gesellschaftlichen Umwälzungsprozesses Sprecher der Bürgerbewegung und Mitglied des Runden Tisches in Elsterwerda. Seit den 80er Jahren, damals noch über den Kulturbund organisiert, gehört Stephan Creuzburg als Gründungsmitglied dem Beirat der Kleinen Galerie „Hans Nadler“ in Elsterwerda an. Dessen engagiertes Wirken konnte schon 2008 mit dem Denkmalpflegepreis des Landkreises Elbe-Elster gewürdigt werden. Er ist ein wichtiger Bestandteil in der Kulturlandschaft, der als Vermittler zwischen den Produzenten und Konsumenten bildender Kunst eine unschätzbare Arbeit leistet. Äußerst verdienstvoll ist sein publizistisches Wirken in der Regionalpresse. Wie viele Konzerte und Ausstellungen rief er dadurch in das öffentliche Bewusstsein. Er fungiert auch hier als der Zauberer, der es schafft, eine Ahnung von der Aura eines Kunstwerkes in die Vorstellungswelt des Lesers zu verpflanzen - und das mit einer Sprache, die von diesem verstanden wird. Besonders dankbar ist man Stephan Creuzburg dafür, dass er ein ständiger Förderer kultureller Projekte ist. Er war es bei der Ersten Brandenburgischen Landesausstellung im Schloss Doberlug und so auch wieder innerhalb der zweiten großen überregionalen Kulturkampagne anlässlich des Reformationsjubiläums. In ihr ebnete er dem Fotoprojekt der Kirchenlandschaft Elbe-Elster den Weg. Mit Herzblut begleitet er das Wirken des Kultursommers Saxdorf und des Atelierhofs Werenzhain. Ihm ist es als Initiator auch zu verdanken, dass er im Verbund mit weiteren Sponsoren die Dokumentation über die älteste Kornbrennerei Brandenburgs im Hof des Museums Mühlberg 1547 ermöglichte.

Anja Heinrich

Anja Heinrich

Anja Heinrich erhält den „Kulturpreis“ des Landkreises Elbe-Elster 2017. Nicht jährlich vergeben, ehrt der Kulturpreis Menschen, die übergreifend auf verschiedenen Gebieten des kulturellen Lebens beispielgebend wirken. Ein solcher Mensch ist nach Überzeugung der Jury Anja Heinrich. Anja Heinrich wuchs in Hohenleipisch auf, legte ihr Abitur ab und studierte anfänglich von 1988 - 1991 Musik und Deutsch an der Pädagogischen Hochschule Zwickau, um dann von 1991 - 1995 die Fachhochschule Fulda zu absolvieren und als Dipl.-Sozialpädagogin abzuschließen. Von 2006 - 2009 bildete sie sich am Berliner Institut für Familientherapie weiter. Viele Jahre war sie im Diakonischen Werk Elbe-Elster tätig. Ihre kontinuierliche Wahl zur Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung in Elsterwerda in der Zeit von 2003 bis 2014 beweist, wie sehr man ihr Engagement für die Heimatregion anerkannte. Ihre Arbeit überzeugte über die Stadtgrenze hinaus – sie wurde 2008 in den Kreistag gewählt und errang für die CDU sowohl 2009 als auch 2014 das Direktmandat für den Landtag. Dort war sie u.a. kulturpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion und von 2012 - 2015 Generalsekretärin der Brandenburgischen CDU. Seit dem Februar 2018 ist sie nun Bürgermeisterin der Stadt Elsterwerda. Ehrenamtlich ist sie aktives Mitglied im Förderverein des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft und im Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge. War die Förderung der Kultur schon ein Herzensbedürfnis in ihrer Zeit als Stadtverordnete, so potenzierte sich Ihr Engagement mit der Übernahme der Vorsitzendenfunktion im Heimatverein Elsterwerda und Umgebung e. V. Sie übernahm 2010 einen Verein, der in die Jahre gekommen war. Unter ihrer Leitung erwachte er zu neuem Leben. Die inhaltliche Arbeit wurde neu ausgerichtet, die Palette von vereinsinterner Arbeit bis hin zu öffentlichkeitswirksamen Aktionen breit gefächert. Die ebenfalls ehrenamtlich organisierten fachlichen Stränge des Heimatvereins, die Kleine Galerie „Hans Nadler“ und das Historische Stadtarchiv, bekamen spürbaren Aufwind. Anja Heinrich ist eine leidenschaftliche Kämpferin für die Belange des Denkmalschutzes. Musste sie trotz ihres Engagements den Abriss des Selkmannschen Hauses auf dem Elsterwerdaer Markt hinnehmen, so war ihr „trommeln“ für das Gärtnerhaus im Schlossareal von Erfolg gekrönt. Als Privatperson tritt sie regelmäßig als Förderer und Sponsor in Erscheinung, ist als Vorlesepate in Kindergärten und Grundschulen gern gesehener Gast und versucht mit Lesungen in einfacher Sprache Menschen, deren Zugang zum Buch, zur Literatur beeinträchtigt ist, für das Lesen zu begeistern. Der jährliche Höhepunkt ihrer kulturellen Aktivitäten ist aber ohne Zweifel der Historische Stadtspaziergang durch Elsterwerda. Von ihr initiiert, konzipiert und organisiert steht er jeweils unter einem Thema und verbindet große Geschichte, und wie sie sich im Kleinen heimatgeschichtlich spiegelt, mit Kunst und Kultur, würdigt mit künstlerischen Mitteln bedeutende Persönlichkeiten der Vergangenheit, sensibilisiert die Besucher für den Denkmalschutzgedanken, in dem sie Baugeschichte lebendig werden lässt und vergisst nicht die kulinarische Komponente, die dem Thema aber stets verpflichtet und regional belegbar sein muss. Mit 250 begeisterten Besuchern sind die logistischen Grenzen dieses grandiosen Kulturereignisses sicherlich erreicht. Ihr unvergleichlicher Enthusiasmus wirkt auf unzählige Helfer und das Publikum ansteckend. Alle warten mit Spannung auf den kommenden Historischen Stadtspaziergang.

 

Heide Waschkies

Heide Waschkies

Heide Waschkies wurde mit dem „Preis für Denkmalpflege“ 2017 geehrt. Gemeinsam mit ihrem Mann übernahm Heide Waschkies 1994 das seit über 160 Jahren im Familienbesitz befindliche denkmalgeschützte Wohnhaus Kirchstraße 15 in Mühlberg/Elbe. Nach der Überlieferung geht das Haus in seiner Entstehung auf das Jahr 1543 zurück und zählt nach inzwischen gesicherten Erkenntnissen zu den bedeutendsten Bürgerhäusern der Renaissance im Land Brandenburg. Während der sensiblen Restaurierung des Gebäudes trat neben den bautechnischen Problemen zusätzlich eine Fülle von neuen, nutzungsbeschränkenden Aspekten auf, die alle ursprünglichen Pläne ins Wanken brachten. Trotz ungewöhnlich komplizierter Abstimmungsprozesse zu baulichen und restauratorischen Details ließen sich beide nicht von ihrem Ziel abbringen, das Haus als Denkmal zu erhalten und vor allem auch den Saal mit der Renaissance-Balkendecke für eine öffentliche Nutzung vorzusehen. Am 25. Juni 2001 konnte im Rahmen einer offiziellen Einweihung die Fertigstellung des Objektes, auch als Beispiel für eine gelungene Restaurierung, feierlich begangen werden. Ein Jahr später erfolgte die Auszeichnung zum Denkmal des Monats der Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg. Nachdem der Saal zunächst an ein Architekturbüro sowie einen Restaurator vermietet werden konnte, begann Frau Waschkies 2012 damit, die Räumlichkeiten mit ca. 60 Sitzplätzen für eine Konzertreihe zu öffnen. Der Erfolg dieser Idee spornte sie dazu an, weitere Veranstaltungen zu etablieren. Es entwickelte sich eine besondere Art der Kultur im privaten Raum, bei der in ca. 40 Veranstaltungen weit über 1.000 Gäste begrüßt werden konnten. Um dem gastronomischen Engpass in Mühlberg/Elbe vor allem im Jahr des Reformationsjubiläums entgegenzuwirken, etablierte sie stets sonntags von Mai bis Dezember ein temporäres Café, das von den vielen Touristen gern angenommen wurde.

 Gruppenbild der Kulturpreisträger 2017
Gruppenbild der Kulturpreisträger 2017

Gruppenbild der Kulturpreisträger 2017 

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Herr Torsten Hoffgaard

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