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23.05.2018

„Gesammelt“ holt Schätze aus dem Museumsdepot

Sänger- und Kaufmannsmuseum Finsterwalde mit neuer Sonderausstellung 
Die Firma Riquet wollte um 1900 mit dieser Werbefigur ihre Tees an den Mann bzw. die Hausfrau bringen, hier präsentiert vom wissenschaftlichen Mitarbeiter des Museums, Olaf Weber.
Die Firma Riquet wollte um 1900 mit dieser Werbefigur ihre Tees an den Mann bzw. die Hausfrau bringen, hier präsentiert vom wissenschaftlichen Mitarbeiter des Museums, Olaf Weber.

Die Firma Riquet wollte um 1900 mit dieser Werbefigur ihre Tees an den Mann bzw. die Hausfrau bringen, hier präsentiert vom wissenschaftlichen Mitarbeiter des Museums, Olaf Weber.
© Sänger- und Kaufmannsmuseum Finsterwalde
Das Sänger- und Kaufmannsmuseum Finsterwalde nimmt das Europäische Kulturerbejahr zum Anlass, Schätze aus seinem Museumsdepot zu heben und sie der Öffentlichkeit zu präsentieren. Unter dem Titel „Gesammelt“ bringt es damit nicht nur Licht ins Dunkel des Depots, sondern zeigt auch, was in den vergangenen Jahren auf Auktionen ersteigert, bei Antiquitätenhändlern gekauft oder von privaten Spendern ins Museum gegeben worden ist. Außerdem würdigt die Ausstellung die Rolle der Sparkassenstiftung „Zukunft Elbe-Elster-Land“ als maßgeblichen Förderer des Museums und des Museumsverbunds Elbe-Elster.

Das Fahrrad der Finsterwalder Firma Prochnow und Bergemann zum Beispiel hat seinen Dienst mehr als getan, ist aber doch in einem recht guten Zustand von einem privaten Spender ins Museumsdepot gerollt worden. Vermutlich um 1940 montiert, steht es für den stadtgeschichtlichen Sammlungsbereich des Museums und wird dabei flankiert von den Fahnen des Radfahrervereins „Wanderer“ aus Finsterwalde und des Arbeiterradbundes „Solidarität“ Gohra, die auf den Anfang des 20. Jahrhunderts datieren. „Auch wenn wir kein stadtgeschichtliches Museum sind, sammeln wir doch zur Finsterwalder Geschichte“, erklärt Olaf Weber, wissenschaftlicher Mitarbeiter, warum die Objekte ins Depot kamen.

Fernöstlich-exotisch lächeln eine Etage darüber drei Werbefiguren, mit denen die Firmen Riquet und Meßmer um 1900 ihre Tees an den Mann bzw. die Hausfrau bringen wollten. Diese Figuren wurden gezielt angekauft, da sie gut zum Sammelgebiet Einzelhandelsgeschichte und -werbung des Museums passen. Derartige Schätze werden für nicht geringe Summen gehandelt, was den Ankaufsetat des Museums schnell an seine Grenzen bringt. Hier half der Ankaufsfonds der Sparkassenstiftung, die Werbefiguren doch noch für das Museum zu sichern. Warum jedoch werden sie gekauft und dann im Depot verstaut? Dort liegen im Schnitt rund 80 Prozent einer Museumssammlung, was auch für das Finsterwalder Haus zutrifft. „Museen sind Orte des kollektiven Gedächtnisses, bewahren Zeugnisse des Menschen auf und erforschen sie“, begründet Olaf Weber. „Dabei spielt es erst einmal keine Rolle, ob die Objekte ausgestellt werden oder nicht.“ Natürlich öffnet das Finsterwalder Museum seine Depottüren für Historiker, die sich mit seinen Sammlungen beschäftigen wollen, stellt sie als Leihgaben für andere Museen zur Verfügung und tauscht auch regelmäßig in den eigenen Ausstellungen aus, um die Musealien vor Umwelteinflüssen zu schützen.

Wer also Schätze sehen möchte, die sonst gut gesichert im Dunkel des Depots schlummern, der sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen und die neue Sonderausstellung im Sänger- und Kaufmannsmuseum anschauen, die ab sofort bis zum 4. November in Finsterwalde gezeigt wird.

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Herr Torsten Hoffgaard

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