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27.12.2017

Sammlung Dohna-Schlobitten kommt nach Brandenburg

Mehr als 1.000 Objekte werden künftig in Schloss Doberlug präsentiert/ Ministerin Münch, SPSG-Chef Dorgerloh und Landrat Heinrich-Jaschinski begrüßen Beschluss des Bundes und der LOTTO-Stiftung Berlin

Schloss Doberlug, Historischer Stadtkern Doberlug-Kirchhain, Landkreis Elbe-Elster, **Foto: Andreas Franke**

Die einzigartige ostpreußische Sammlung Dohna-Schlobitten kommt von 2019 bis 2029 als Leihgabe ins Museum Schloss Doberlug (Landkreis Elbe-Elster).
Schloss Doberlug, Historischer Stadtkern Doberlug-Kirchhain, Landkreis Elbe-Elster, **Foto: Andreas Franke**

Die einzigartige ostpreußische Sammlung Dohna-Schlobitten kommt nach Brandenburg: Sie wird von 2019 bis 2029 als Leihgabe im Museum Schloss Doberlug (Landkreis Elbe-Elster) zu sehen sein, das damit einen Schwerpunkt auf die mitteleuropäische Adelskultur setzt. Dazu haben die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin und der Bund jetzt ihre Zustimmung gegeben. Der mehr als 1.000 Objekte - darunter Gemälde, Grafiken, Bücher, Skulpturen, Möbel, Textilien, Silber, Glas und Porzellan - umfassende Bestand europäischer Adelskultur gehört zu den bedeutendsten Zeugnissen seiner Art in deutschem Museumsbesitz. Kulturministerin Martina Münch, der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), Hartmut Dorgerloh, und der Landrat des Landkreises Elbe-Elster, Christian Heinrich-Jaschinski, begrüßen die Entscheidung und danken den Beteiligten.

Kulturministerin Martina Münch: „Ich danke dem Bund und der LOTTO-Stiftung Berlin für die Zustimmung, die Sammlung Dohna-Schlobitten für zehn Jahre in ihrer Vielfalt in Schloss Doberlug präsentieren zu können. Die Übernahme dieses Bestands ist für das Schlossmuseum nach dem großartigen Erfolg der ersten brandenburgischen Landesausstellung zu Preußen und Sachsen im Jahr 2014 ein weiterer Glücksfall. Mit der Sammlung Dohna-Schlobitten gelangen faszinierende Objekte europäischen Ranges, deren kulturhistorische Bedeutung erheblich zur überregionalen Attraktivität beitragen werden, nach Doberlug und stärken den dortigen Museumsstandort.“

SPSG-Generaldirektor Hartmut Dorgerloh: „Im Schloss Doberlug kann die einzigartige Sammlung Dohna-Schlobitten erstmals in ihrer Vielfalt und in ihr angemessenen Räumen gezeigt werden. Dem Bund, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und der LOTTO-Stiftung Berlin ist ausdrücklich dafür zu danken, dass dies nun möglich wird. Schloss Doberlug bekommt damit die Chance, Geschichte und Bedeutung mitteleuropäischer Adelskultur in moderner Weise zu vermitteln.“

Landrat Christian Heinrich-Jaschinski: „Die Leihzusage für die Sammlung Dohna-Schlobitten erfüllt uns mit großer Freude. Ich danke den Leihgebern für das Vertrauen, dass sie in uns setzen. Dank ihnen können wir ab 2020 im Schloss Doberlug unsere neue Dauerausstellung Adelskultur von europäischem Rang präsentieren und haben die einmalige Chance, den Ort zu einem kulturellen Leuchtturm zu entwickeln, der über den Süden Brandenburgs hinaus ausstrahlt.“ 

Der Berliner Kultur-Senator Klaus Lederer: „Ich finde es großartig, dass eine so gute Lösung gefunden wurde: Eine solche Vielzahl an Objekten an einem Ort wie Schloss Doberlug zusammenzuführen, erlaubt es, Kunst und Kunstgeschichte in einem würdigen Rahmen zu präsentieren.“

Marion Bleß, Vorstand der LOTTO-Stiftung Berlin: „LOTTO Berlin engagiert sich seit vielen Jahrzehnten intensiv für die Kunst und Kultur in Berlin. Möglich ist dies durch den Einsatz unzähliger Berliner LOTTO-Spielerinnen und -Spieler, die dafür sorgen, dass es auch Gewinnerinnen und Gewinner ohne Spielschein gibt. Denn von jedem Euro, den die Berliner für LOTTO 6aus49, KENO, Eurojackpot oder GlücksSpirale ausgeben, fließen mindestens 20 Cent in die LOTTO-Stiftung Berlin. Wir freuen uns, dass die Spielerinnen und Spieler mit ihren über 8 Millionen Tipps dazu beigetragen haben, dass diese wunderbare Sammlung jetzt einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden kann. Allen Beteiligten danken wir für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Realisierung dieser Ausstellung. 

Hintergrund:

Das Geschlecht der Burggrafen zu Dohna war eine der einflussreichsten Familien in Sachsen und später in Ostpreußen. Durch die enge Bindung an den brandenburgisch-preußischen Hof gelangten zahlreiche Werke der Berliner Kunst ins ostpreußische Schlobitten. Die dort seit 1525 ansässigen Dohnas ergänzten und bewahrten die Sammlung mehr als 400 Jahre lang bis zum Zweiten Weltkrieg. Der letzte Schlossherr, Alexander Fürst zu Dohna-Schlobitten, konnte einen Großteil des Kunstinventars kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges evakuieren.

Im Jahr 1978 erwarb die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Berlin mit Förderung der LOTTO-Stiftung Berlin einen Teil der Sammlung als Ersatz für die im Krieg verlorenen Kunstschätze in Schloss Charlottenburg. Später folgten weitere Ankäufe, unter anderem vom Bund im Jahr 1992, um den gewachsenen Sammlungszusammenhang dauerhaft bewahren zu können. Seit 2009 zeigt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg ausgewählte Exponate der Sammlung Dohna-Schlobitten im Schloss Schönhausen in Berlin. Alle anderen Stücke befinden sich in den Depots der SPSG, da die Möglichkeiten einer weiteren räumlichen und thematischen Entwicklung des Bestands in Schönhausen begrenzt sind. Während der ersten brandenburgischen Landesausstellung ‘Preußen und Sachsen – Szenen einer Nachbarschaft‘ im Jahr 2014 in Schloss Doberlug entstand die auch von der Familie Dohna getragene Idee, die Sammlung künftig dort auszustellen.

Ende des kommenden Jahres wird die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg erste Vorbereitungen für den Umzug der Sammlung treffen. Im Jahr 2019 werden erforderliche Restaurierungen von einzelnen Exponaten erfolgen und der Transport der Kunstschätze vorbereitet. Ab 2019 soll bereits eine Sonderausstellung mit ausgewählten Einzelstücken einen ersten Einblick in das Kunstinventar der Burggrafen zu Dohna-Schlobitten ermöglichen. Ab 2020 soll dann die neue Dauerausstellung eröffnet werden.

Kontakt


Herr Torsten Hoffgaard

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