Volksbundmitglieder bei den „Schicksalsklärern“ in Berlin
Bis in die heutige Zeit hat sich der Schwerpunkt der Aufgaben der Dienststelle immer wieder verlagert. In den ersten Nachkriegsjahren war man fast ausschließlich damit beschäftigt, Sterbefälle von ehemaligen Wehrmachtangehörigen zu bearbeiten. Auch aus den Kriegsgefangenenlagern und Lazaretten in Frankreich, Großbritannien oder den USA kamen Meldungen über verstorbene Soldaten. Sie wurden an die zuständigen Standesämter weitergeleitet, damit diese Sterbeurkunden erstellen konnten. Auch heute noch werden alle amtlichen Dokumente, die weiterhelfen, etwas über das Schicksal eines Soldaten zu erfahren, gesammelt, ausgewertet und bearbeitet.
Zusätzlich wird die WASt wegen ihres einmaligen Materials von Privatpersonen und Behörden in einer Vielzahl von Fällen in Anspruch genommen, die mit dem Dienst in der Wehrmacht und dessen Auswirkung auf unzählige Bereiche zusammenhängen, die dazu beitragen, Schicksale von Soldaten aufzuklären. Die Nutzung und Auswertung der Unterlagen ermöglicht auch anderen Institutionen wie zum Beispiel dem Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes oder dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ihre Aufgaben zu erfüllen.
Alle diese Hintergründe erfuhren die Gäste aus Elbe-Elster bei ihrem Besuch, der mit einer kurzen Einführung und der Filmvorführung „Die Schicksalsklärer“ begann. Mit Ausführungen zur Geschichte, den Aufgaben und zu den Unterlagen, sowie über mehrere Schautafeln konnten die Besucherinnen und Besucher einen Einblick in die Tätigkeit der Deutschen Dienststelle (WASt) nehmen. Einige Gäste nutzten die Gelegenheit und stellten einen Antrag zu ihren Angehörigen. Es wurden viele informative Gespräche geführt und Erklärungen, zum Beispiel zu den Recherchen für einen militärischen Werdegang, in der Dienststelle gegeben. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berichteten im Anschluss im Rahmen eines kleinen Rundgangs über ihre Arbeit und den Kontakt mit den Angehörigen. Sichtlich berührt verfolgten die Volksbund-Aktivisten aus Elbe-Elster die Schilderungen der Aufgaben, die auch Aufarbeitung und Versöhnung über Grenzen hinweg im Rahmen der Erinnerungskultur bedeuten.
„Die Fahrt war ein Dankeschön an die vielen aktiven Mitglieder bei uns im Kreisverband, die seit vielen Jahren engagiert die Volksbundarbeit unterstützen. So kamen allein 2017 Spenden in Höhe von rund 5.200 Euro für den guten Zweck zusammen“, sagte Christian Heinrich-Jaschinski. Um einen guten Zweck geht es auch bei der traditionellen Haus- und Straßensammlung für die Volksbundarbeit am 21. November in Elsterwerda. Dann wird Landrat Christian Heinrich-Jaschinski zusammen mit Elsterwerdas Bürgermeisterin Anja Heinrich von 10.30 bis 11.30 Uhr auf der Suppenmeile, Markt Elsterwerda, um Spenden werben.
Das Besucherbüro der Deutschen Dienststelle (WASt) für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht in 13403 Berlin (Reinickendorf), Eichborndamm 179, ist
Montag bis Mittwoch: 09:00 Uhr – 14:00 Uhr,
Donnerstag: 10:00 Uhr – 18:00 Uhr,
und Freitag: 09:00 Uhr – 13:00 Uhr geöffnet.
Darüber hinaus ist die Behörde telefonisch unter 030 41904-0 (Zentrale) oder per E-Mail unter dd-info@dd-wast.de sowie im Internet unter www.dd-wast.de erreichbar.