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28.06.2022

Mit stabilen Zäunen gegen die Afrikanische Schweinepest

Landrat informierte sich in Gröden an der südlichen Landkreisgrenze zu Sachsen
Vor-Ort-Besuch in Gröden (v.l.n.r.): Landrat Christian Heinrich-Jaschinski und Amtsdirektorin Kathleen Wilken informieren sich bei Diana Holland (LAVG) und den zuständigen Tierärzten für Tierseuchenbekämpfung im AVLL des Landkreises, Mareike Wohlert und Paul Burigk, über ASP-Schutzmaßnahmen an der Landesgrenze zu Sachsen.

Vor-Ort-Besuch in Gröden (v.l.n.r.): Landrat Christian Heinrich-Jaschinski und Amtsdirektorin Kathleen Wilken informieren sich bei Diana Holland (LAVG) und den zuständigen Tierärzten für Tierseuchenbekämpfung im AVLL des Landkreises, Mareike Wohlert und Paul Burigk, über ASP-Schutzmaßnahmen an der Landesgrenze zu Sachsen.
© Pressestelle Kreisverwaltung/ Torsten Hoffgaard

Mit der Errichtung von Zäunen schützt sich der Landkreis Elbe-Elster vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen und versucht so, die Ausbreitung der Tierseuche aus Sachsen und Brandenburg zu verhindern. Zum Einsatz kommt dafür ein 1,20 Meter hoher Wildzaun mit einem stabilen Knotengeflecht, das bis zu 30 Zentimeter im Boden verankert ist. Alles in allem stehen derzeit 22 Kilometer Zaun im Landkreis. Die bisherigen Kosten dafür von rund 600.000 Euro hat das Land komplett erstattet. Derzeit befindet sich ein weiterer Abschnitt in der Ausschreibung. Dieser umfasst die Strecke von Wainsdorf bis Stolzenhain (Grenze Reihenhain/Schweinfurth) und umfasst insgesamt zehn Kilometer.

Darüber informierte sich unlängst (21. Juni) Landrat Christian Heinrich-Jaschinski zusammen mit Amtsdirektorin Kathleen Wilken (Amt Schradenland) in Gröden. Die Errichtung von Zäunen stellt nach Überzeugung der Veterinärbehörden von Land und Landkreis im Falle des Ausbruchs vor Ort einen wichtigen Puzzlestein in der Bekämpfung der ASP bei Wildschweinen dar. Darüber hinaus gibt es eine flächenhafte Fallwildsuche unter Einsatz von Suchhunden, Helfern und Drohnen, um zeitnah auf das Seuchengeschehen reagieren zu können.

Im Landkreis Meißen in Sachsen wurden bereits mehrere Fälle von Afrikanischer Schweinepest bei Wildschweinen festgestellt. Auf Grund dieses Ausbruches und der weiteren Ausdehnung der Tierseuche hat der Landkreis Elbe-Elster eine Pufferzone im Süden des Landkreises eingerichtet. Mit Hilfe von Zäunen wurde eine feste Barriere installiert, um so die Wanderbewegung von Schwarzwild aus Sachsen einzuschränken.

Die Gefahr der Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nach Elbe-Elster ist unverändert hoch. Für den Menschen ist diese ansteckende Tierseuche ungefährlich. Bei Haus- und Wildschweinen hingegen verläuft sie meist tödlich und verursacht neben großem Tierleid auch enorme wirtschaftliche Verluste, insbesondere auch durch Vermarktungseinschränkungen. Im Gespräch mit Diana Holland Dezernentin in der Abteilung Verbraucherschutz/ Tierseuchenbekämpfung im Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) und den zuständigen Tierärzten für Tierseuchenbekämpfung im Amt für Veterinärwesen, Lebensmittelüberwachung und Landwirtschaft des Landkreises (AVLL), Mareike Wohlert und Paul Burigk, wurden die Herausforderungen der ASP vor Ort erörtert.

„Seit dem Herbst 2021 bekämpfen wir in Abstimmung mit dem Land und unseren Nachbarlandkreisen in Brandenburg und Sachsen mit einem hochmotivierten Team die ASP bei uns im Landkreis. Bisher ist es gelungen, eine Ausbreitung der Tierseuche auf unseren Landkreis zu verhindern. Dafür waren zahlreiche strikte Maßnahmen notwendig. Die Ergebnisse, die wir erreicht haben, sind durch Teamarbeit in der Kreisverwaltung und viel Unterstützung u.a. von Jägern, Schweinehaltern, Land- und Forstwirten erreicht worden. Dafür danke ich allen Beteiligten. Ohne sie hätten wir die Aufgaben nicht schaffen können“, sagte Landrat Christian Heinrich-Jaschinski.

Helfen kann auch die Bevölkerung. Funde von verendeten Wildschweinen sind dem Veterinäramt zu melden. Besonders in den gefährdeten Gebieten sollten Hunde nicht frei laufen, um nicht in Kontakt z. B. mit Kadaverresten zu kommen. Da sich die ASP-Erreger selbst in verarbeiteten Fleisch- und Wursterzeugnissen lange halten, kann eine Einschleppung auch erfolgen, wenn weggeworfene Lebensmittelreste (z. B. Wurstbrote) aus Gebieten, in denen die ASP endemisch ist, durch Wildschweine aufgenommen werden. Daher dürfen solche Reste nur ordnungsgemäß entsorgt werden.

Soweit eingerichtete Pufferzonen betreten werden, ist unbedingt darauf zu achten, dass installierte Tore geschlossen gehalten werden.

Wildzäune mit einem stabilen Knotengeflecht, das bis zu 30 Zentimeter im Boden verankert ist, kommen in Elbe-Elster zum Einsatz.

Wildzäune mit einem stabilen Knotengeflecht, das bis zu 30 Zentimeter im Boden verankert ist, kommen in Elbe-Elster zum Einsatz.
© Pressestelle Kreisverwaltung/ Torsten Hoffgaard

Hintergrundinformationen:
Der erste ASP-Fall beim Schwarzwild in Deutschland wurde am 10. September 2020 im Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg nachgewiesen. Die Afrikanische Schweinepest ist eine ansteckende Allgemeinerkrankung der Schweine (Haus- und Wildschweine), die fast immer tödlich verläuft und unheilbar ist. Es gibt keine Möglichkeit, die Schweine durch eine vorbeugende Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände (Kleidung, Schuhe, Fahrzeuge) und Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden. Für den Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich.

Kontakt


Herr Torsten Hoffgaard

Pressestelle
Pressereferent
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Telefon: 03535 46-1201
Fax: 03535 46-1239
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