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Fotocollage mit Karl V. an der Klosterprobstei im brennenden Mühlberg anno 1547

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08.08.2017

Im Blick: Büchel ist überall! Atomwaffenfrei: jetzt!

Herzberger Friedenskreis organisierte Willensbekundung am Hiroshimatag - dem Jahrestag des ersten Atombombenabwurfes 1945

Die rund 150 Besucher waren sich einig, Atomwaffen sind Teufelswerk und gehören nicht in eine moderne aufgeklärte Gesellschaft.

Die rund 150 Besucher waren sich einig, Atomwaffen sind Teufelswerk und gehören nicht in eine moderne aufgeklärte Gesellschaft.

Die Herzberger Friedensgruppe rief für den 6. August, dem Hiroshimatag, zu einer Willensbekundung auf dem Herzberger Markt auf, um zu einem Stopp der nuklearen Aufrüstung, zum Abzug und Verbot der Atomwaffen aus Deutschland aufzurufen. Bei der sehr gut durchorganisierten Kundgebung konnte Reinhard Straach rund 150 Besucher begrüßen, denen das Anliegen des Tages durch mehrere Redner dargebracht wurde, immer wieder aufgelockert durch bekannte Friedenslieder. Die dadurch entstandene Atmosphäre animierte zum Nachdenken und erinnerte an einstige Friedensbewegungen. Bereits im Vorfeld verständigten sich am 18. Mai die Mitglieder u.a. Bernhard Willner, Reinhard Straach, Michaela und Karsten Feld während eines Informationsabends über die atomare Rüstung in Deutschland in der Marienkirche Herzberg und stellten fest: Wir sitzen auf einem gewaltigen Pulverfass! 15.000 Atombomben, jede mit einer größeren Sprengkraft als die Hiroshima- und Nagasakibomben stehen weltweit bereit, die menschliche Zivilisation zu zerstören. Mitinitiator Reinhard Straach sagte: „Davon werden im Fliegerhorst bei Büchel in der Eifel 20 Atombomben gelagert und modernisiert. Deutsche Soldaten üben hier ihren Einsatz. Auch eine nur teilweise Anwendung kann bereits global einen atomaren Winter auslösen. Als Verteidigungswaffe ist die Atombombe undenkbar, auch wenn es Menschen gibt, die dies so diskutieren.“

Zwischen Aufruf und nachdenklichen Reden gab es immer wieder Musik wie hier von Heike und Lutz de Shawue mit »Hiroshima« von WISHFUL THINKING, Nina und Uli mit »Sagt mir wo die Blumen sind« von Joan Baez, Stücke von Bob Dylan oder dem Regionalbläserchor

Zwischen Aufruf und nachdenklichen Reden gab es immer wieder Musik wie hier von Heike und Lutz de Shawue mit »Hiroshima« von WISHFUL THINKING, Nina und Uli mit »Sagt mir wo die Blumen sind« von Joan Baez, Stücke von Bob Dylan oder dem Regionalbläserchor

Dies will der Herzberger Friedenskreis so nicht hinnehmen, denn 1,6 Billion Dollar werden weltweit pro Jahr für Rüstung mit Bereithaltung, Modernisierung und Übungen ausgegeben. Dagegen stehen 800 Millionen Menschen auf der Erde, die Hunger leiden. Dem schlossen sich die Gastredner, darunter Ansgar Schmidt aus Zittau, Bürgermeister Dieter Herrchen aus Elsterwerda, Mitglied der mayors for peace und Landrat Christian Heinrich-Jaschinski an.

Landrat Christian Heinrich-Jaschinski: »Die zahlreichen Aktivitäten der humanitären Organisation wie auch der Herzberger Friedensgruppe vermitteln die Hoffnung auf ein Ende von Krieg und Gewalt".

Landrat Christian Heinrich-Jaschinski: »Die zahlreichen Aktivitäten der humanitären Organisation wie auch der Herzberger Friedensgruppe vermitteln die Hoffnung auf ein Ende von Krieg und Gewalt".

Er unterstütze ausdrücklich das Anliegen der Friedensgruppe und des Bündnisses „Bürgermeister für den Frieden“, das sich seit Jahrzehnten für die weltweite Abschaffung aller Atomwaffen einsetze.

Er sagte: „Die Jahrestage der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki sind im Landkreis Elbe-Elster und in der Kreisstadt Herzberg nicht in Vergessenheit geraten.“ Als Landrat unterstütze er daher wo und wann immer dies möglich ist „die zahlreichen Initiativen der Zivilgesellschaft bei uns im Landkreis für eine friedliche Welt, so wie wir sie heute hier auf dem Herzberger Marktplatz erleben. Von der Konfliktprävention im Kleinen bis zum politischen Engagement im Großen: Frieden braucht Toleranz, gegenseitiges Verstehen und die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen.“

Der ehemalige Mühlberger Ansgar Schmidt sagte: „Wir meinen, dass dieses Teufelswerk nicht mit der Weisheit „nichts hören - nichts sehen – nichts sagen“ bewältigt werden kann. Angesichts der Entwicklung muss ein Aufschrei durch's Land gehen, damit unsere Regierung angehalten wird, bei der UNO mit den meisten Staaten für ein Atomwaffenverbot einzutreten.“ Für ihn ist es unerträglich, dass unsere Regierung gegenwärtig ein Atomwaffenverbot boykottiert. Sie nimmt an den Verhandlungen der UNO für ein Atomwaffenverbot nicht teil. Angesichts der gegenwärtigen politischen Entwicklungen wird sogar über eine EU-eigene Atomwaffe diskutiert. Aus diesem Grunde habe der Friedenskreis die Einwohner aufgerufen, sich am 6. August an der bundesweiten Unterschriftenkampagne „Büchel ist überall! Atomwaffenfrei: jetzt!“ zu beteiligen, um wenigstens auf diese Weise ihren Willen zu bekunden. Und das nicht zum ersten Mal. Bereits vor sieben Jahren, dem 65. Jahrestag des Atombombenabwurfs, hatte man an gleicher Stelle dazu eine Kundgebung organisiert.

Der diesjährige Aufruf zur Unterschriftenaktion verhallte an diesem Abend nicht und die Unterschriftslisten können über info@atomwaffenfrei.de weiterhin bestellt werden oder sind in Herzberg auch in der Bücherei am Markt und in der „BücherKammer“ direkt abholbar. Die Unterschriftslisten sind bis zum 15. September an das Netzwerk Friedenskooperative, Römerstr. 88 in 53111 Bonn einzusenden und sollen nach der Bundestagswahl 2017 rechtzeitig zu den Koalitionsverhandlungen übergeben werden.

Foto PI Büchel ist überall 1
Foto PI Büchel ist überall 1

Die Besucher konnten am Ende der Kundgebung Kerzen in Form des wohl bekanntesten Friedenszeichens anzünden.

Kontakt


Herr Torsten Hoffgaard

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Pressereferent
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