Landrat mit offenem Ohr für konstruktive Kritik
Grit Pitzschler geht es wie so Vielen dieser Tage, sie leidet unter der Schließung ihres Friseursalons. Nach dem ersten Lockdown saß der Schock tief, dennoch schaffte man es sehr verantwortungsvoll und äußerst effektiv auf die Hygienevorgaben zu reagieren. Die erneute Untersagung von körpernahen Dienstleistungen machte viele in der Branche hilflos und ebenso viele ungewollt immer bedürftiger, so die Einschätzung der Unternehmerin aus Elbe-Elster.
Hilfen wurden beantragt, jedoch halfen sie nicht wie erwartet. Die erste Soforthilfe konnte nicht durch den Friseursalon in Anspruch genommen werden, da es bis Dezember keinen Kundenrückgang gab. Aktuell seien auch keine anderen Anträge für Hilfen verfügbar. So sind die Fixkosten, die weiterlaufen, durch die Rücklagen der Unternehmerin zu decken. Dabei wären aus ihrer Sicht Ansätze gegeben, mit denen man schrittweise in einen „Normalbetrieb“ einsteigen könnte. Ihr wichtigstes Anliegen dabei, die Kunden in die Salons holen, denn nur dort könne man einen verantwortungsvollen Umgang mit Hygienekonzepten gewährleisten. Kritisch sieht sie beispielswiese die Regelungen in Bremen, wonach dort Hausbesuche von Friseuren erlaubt sind. „In unserem Salon haben wir das Hausrecht und seit Pandemiebeginn hatte ich nicht einen Kunden, der sich nicht an die Hygienevorschriften gehalten hat,“ so Grit Pritzschler. Was man auch nicht außer Acht lassen dürfte ist, dass die Verzweiflung Einiger dazu führt, dass die Haare eben „schwarz“ geschnitten werden.
Landrat Christian Heinrich-Jaschinski nahm sich der Probleme an und schätze die Offenheit der Salonbesitzerin. Nur mit solchen praktischen Beispielen und Anregungen können die Diskussionen mit dem Land entsprechend untersetzt werden.