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Fotocollage mit Karl V. an der Klosterprobstei im brennenden Mühlberg anno 1547

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28.12.2015

Landrat ruft zu mehr Mitmenschlichkeit auf

Neujahrsansprache des Landrates: "Zusammenhalt macht unsere Gesellschaft menschlich und erfolgreich"

Landrat Christian Heinrich-Jaschinski bei der Neujahrsansprache 2016

Landrat Christian Heinrich-Jaschinski bei der Neujahrsansprache 2016
© Elbe-Elster-Fernsehen

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, 

die Weihnachtszeit rund um den Jahreswechsel verbringen viele zu Hause mit Familie oder Freunden. Wir sind mit den Menschen zusammen, die wir lieben und für die wir da sind. Es ist auch die Zeit der Ruhe und Besinnung. Der Blick richtet sich auf das wirklich Wesentliche, und es ist eine gute Gelegenheit, Rückschau zu halten auf das, was alles passiert ist, und was uns bewegt hat. 2015 war erneut ein Jahr vieler Höhepunkte und großer Herausforderungen. Wir haben 25 Jahre Deutsche Einheit und das 25-jährige Bestehen unseres Bundeslandes gefeiert. Unser Landkreis Elbe-Elster repräsentierte zum Beispiel das Land Brandenburg am Tag der Deutschen Einheit auf der Ländermeile in Frankfurt am Main. Ich war selbst vor Ort und habe wie viele andere gedacht: Es ist immer noch ein großes Glück, dass wir Deutschen heute ganz selbstverständlich in einem Land leben. Elbe-Elster ist da mittendrin. Die Gäste aus der ganzen Bundesrepublik bekamen in Frankfurt einen Eindruck, wie gut sich die Region im Südwesten Brandenburgs zu Fuß, per Rad und auf dem Wasser erkunden lässt, und was der Landstrich zwischen Elbe und Schwarzer Elster zum Arbeiten und Leben alles zu bieten hat.

Es ist das Ergebnis eines langen Weges seit der Deutschen Einheit. Der war nicht immer einfach, aber wir haben viel erreicht. Auffallend zahlreich waren die 25-Jahr-Feiern in Unternehmen, Vereinen und sozialen Einrichtungen. Überall habe ich im Landkreis Menschen kennen gelernt, die in der Wendezeit und in den 25 Jahren danach Großartiges geleistet haben. Unsere Städte und Dörfer erstrahlen in neuem Glanz. Wir kommen wirtschaftlich weiter voran, die Arbeitslosigkeit ist auf dem niedrigsten Stand seit der Deutschen Einheit. Und wir bieten gute Lebensbedingungen für alle Generationen. Das ist eine große Leistung der Menschen bei uns im Elbe-Elster-Land, für die ich als Landrat sehr dankbar bin, und auf die wir alle gemeinsam stolz sein können. Und es liegt nun an uns allen, dass wir weiter vorankommen. Ich bin mir sicher, das wird gelingen. 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wichtig ist, dass wir weiter gut zusammenhalten. Diese Gemeinschaft hat uns in der Zeit des Aufbruchs Kraft gegeben. Und diese Zusammengehörigkeit benötigen wir auch heute für die vor uns liegenden Herausforderungen. Die Aufgabe, vor der wir gemeinsam stehen, ist klar: Wir müssen die Aufnahme der zu uns kommenden Flüchtlinge möglichst gut organisieren - Land, Landkreis und Kommunen, gemeinsam in enger Verantwortungsgemeinschaft. Vordringlich ist dabei nach wie vor, erst einmal dafür zu sorgen, dass die Flüchtlinge ein Dach über dem Kopf haben. 2015 waren das immerhin 1.700 Menschen, für die wir kurzfristig eine Bleibe organisieren mussten. Die langfristige Herausforderung heißt aber Integration. Wir müssen denen, die bleiben, einen Platz in unserer Mitte bieten, und sie selbst müssen diesen Platz in unserer Gesellschaft wollen. Das ist ein Prozess, der gar nicht früh genug begonnen werden kann.

Die tatsächliche Integrationsarbeit wird in den Kommunen geleistet. Da gibt es seit Monaten eine großartige Arbeit von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landkreises, der Städte und Gemeinden, oft mit hohen Belastungen, sieben Tage die Woche. Und dazu die unverzichtbare Arbeit der vielen Ehrenamtlichen, die sich unermüdlich engagieren, um die Flüchtlinge gut aufzunehmen. Herzlichen Dank allen, die sich so hilfsbereit einbringen. Ich bin davon überzeugt: Es ist und bleibt richtig, dass wir Flüchtlinge, die in ihrer Heimat Krieg, Gewalt, Verfolgung und Terror ausgesetzt sind, in Deutschland und auch bei uns im Landkreis aufnehmen. Und ich werbe bei den Menschen dafür, dass wir offen bleiben und helfen. Mitmenschlichkeit fängt im Kleinen an, mit einem Lächeln oder einer ausgestreckten Hand. Machen Sie den ersten Schritt! Gehen Sie auf andere zu. Bringen Sie sich ein in das Leben in Ihrer Stadt, Ihrem Dorf. Wir alle können beitragen zu mehr Menschlichkeit, Wärme und Zusammenhalt bei uns in Elbe-Elster. So, wie das so viele schon tun, die sich einsetzen für einen liebens- und lebenswerten Landkreis und sich ehrenamtlich engagieren. Sie sind auch jetzt in der Weihnachtszeit rund um den Jahreswechsel unterwegs, um sich um kranke, pflegebedürftige, einsame Menschen zu kümmern, ihnen Freude und Gemeinschaft zu schenken.

Ihnen allen, und auch denjenigen, die jetzt an den Feiertagen arbeiten, damit wir unbeschwert feiern können – den Männern und Frauen bei der Feuerwehr, der Polizei, in den Krankenhäusern, Arztpraxen, Rettungsdiensten und Pflegeeinrichtungen sowie den Transportunternehmen – ihnen allen danke ich sehr. 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, 

die Anschläge von Paris haben viele Menschen auch bei uns im Landkreis tief erschüttert. Sie machen Angst. Wir dürfen uns durch diese Angriffe aber von unserem Weg nicht abbringen lassen. Treten wir weiter ein für eine offene, freiheitliche und demokratische Gesellschaft. Denn sie ist die beste und menschlichste Gesellschaftsform, die es gibt.  

Zu ihren Vorzügen gehört auch die kulturelle Vielfalt, die wir als Landkreis besonders fördern. Im zurückliegenden Jahr konnte ich bei einem Festakt zusammen mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, und dem Brandenburgischen Ministerpräsidenten, Dietmar Woidke, sowie dem spanischen Botschafter das neugestaltete Museum rund um die historische Schlacht von Mühlberg im Jahr 1547 eröffnen. Damit ergeben sich auch künftig Chancen, bundesweit und europaweit stärker wahrgenommen zu werden. Eine enge Zusammenarbeit mit Wittenberg und Torgau soll zum Beispiel bei den Vorbereitungen auf das Reformationsjubiläum 2017 beitragen. Das neue Museum „Mühlberg 1547“ wurde von den Besuchern bereits gut angenommen. Das Interesse an lebendiger Geschichte ist ungebrochen. Das neue Museum trägt somit als weiterer Mosaikstein zur Vervollständigung unserer reichen Kulturlandschaft bei und knüpft an die erfolgreiche Landesausstellung in Doberlug-Kirchhain 2014 an. 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

auch im kommenden Jahr sollten wir gemeinsam alles daran setzen, den Zusammenhalt in unserem Landkreis zu stärken. Er macht unsere Gesellschaft menschlich und erfolgreich.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen gemeinsam von Herzen Kraft, Gesundheit und Gottes Segen für das neue Jahr 2016. 

hier als Videoclip:

Neujahrsansprache2016

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