Pressereise zum Thema „Reformation zwischen Elbe und Elster“ erfolgreich abgeschlossen
Ein rundes Dutzend Journalisten aus der ganzen Bundesrepublik besuchte den Landkreis
Drei Tage weilte ein rundes Dutzend Journalisten aus dem gesamten Bundesgebiet auf Einladung der Kreisverwaltung vom 28. bis 30. Oktober im Landkreis Elbe-Elster und Torgau. Dies, um in Vorbereitung auf das Jubiläum „500 Jahre Reformation“ im Jahr 2017 die enge Verbindung zwischen den relevanten historischen Orten nicht nur im benachbarten Landkreis Nordsachsen, sondern vor allem auch im Elbe-Elster-Kreis in die Öffentlichkeit zu rücken.
Die Pressereise bewegte sich denn auch konsequent auf den Spuren der Reformation und dies beginnend in Torgau, dann über Mühlberg und Bad Liebenwerda bis hin nach Herzberg. In Torgau empfingen die Pressesprecher des Landkreises Nordsachsen, Rayk Bergener, und des Landkreises Elbe- Elster, Torsten Hoffgaard, die Teilnehmer, um ihnen in der Kulisse des Schlosses Hartenfels die intensiven Verbindungen zur Reformation und den Vorbereitungsstand auf das auch international viel beachtete Jubiläumsjahr näher zu bringen.
Nach einer Führung durch die historisch relevanten Ausstellungsräume des Schlosses setzten die Teilnehmer auf die brandenburgische Seite der Elbe über und starteten dort mit einer Führung durch die Klosteranlage Marienstern in Mühlberg. Die Stadt an der Elbe war als Ausgangspunkt gewählt worden, da sie für die Reformation eine herausragende Bedeutung hatte. In der Schlacht bei Mühlberg besiegte das katholische Heer Kaiser Karls V. am 24. April 1547 die Truppen des Schmalkaldischen Bundes. Der Führer der Protestanten, Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, geriet in Gefangenschaft. Damit war der Schmalkaldische Krieg für den Kaiser gewonnen und die Reformation in dieser Region erst einmal für einige Jahre gestoppt.
Nachdem die eindrucksvolle Führung durch die Klosteranlage durch Pater Alois Andelfinger von der Ordensgemeinschaft der Claretiner durchgeführt wurde, ging es für die Teilnehmer gleich noch auf eine Stadtführung, bei der die Geschichte der ehemaligen Doppelstadt anschaulich erläutert und erwandert wurde. Sehenswert war hier noch der Abstecher in ein wunderschön renoviertes Bürgerhaus aus dem Jahr 1543, dessen Inhaberin sehr anschaulich die aufwändige Sanierung und die zahlreichen damit verbundenen Überraschungen schilderte.
Durch die wissenschaftliche Mitarbeiterin des „Museums Mühlberg 1547“, Martina Pöschl, erhielten die anwesenden Journalisten am nächsten Tag nicht nur eine intensive Führung durch das 2015 frisch sanierte Haus, sondern auch zahlreiche Hinweise auf historisch relevante Begebenheiten in der Reformationszeit.
Im Anschluss an Mühlberg ging die Reise nach Herzberg in die St. Marienkirche. Hier wurden die Teilnehmer nicht nur von der Gemeindepfarrerin Anika Scheinemann-Kohler empfangen, sondern auch von Ulf Lehmann, Mitglied des Herzberger Kultur- und Heimatvereins sowie Autor und Herausgeber des Werkes „Mit Luther und Melanchthon unterwegs in Herzberg“. Nach einer eindrucksvollen Führung mit Orgelvorspiel durch St. Marien gesellte sich als Gast noch eine direkte Nachfahrin Martin Luthers zu den Journalisten, was nicht nur zu einem Blitzlichtgewitter führte, sondern auch viele Interviews mit sich brachte.
Hier bot sich als Hintergrund für die Fotos natürlich das aus der Cranach-Schule stammende lebensgroße Porträt des Reformators an, das gemeinsam mit einem ebenfalls mannshohen Porträt von Philipp Melanchthon seit dem Ende des 16. Jahrhunderts in der Marienkirche hängt.
Von Herzberg führte die Reise weiter nach Bad Liebenwerda, wo die Teilnehmer im Mitteldeutschen Marionettentheatermuseum u.a. von Bürgermeister Thomas Richter begrüßt wurden. Nach einer Einführung in die Rolle Bad Liebenwerdas und der benachbarten Ortschaften während der Reformation durch den wissenschaftlichen Mitarbeiter Ralf Uschner folgte eine Führung durch die einzigartige Marionettensammlung sowie auf den Lubwartturm. Mit Blick über „seine Stadt“ erläuterte Bürgermeister Richter noch einmal, welche Entwicklung gerade in der Neuzeit Bad Liebenwerda durch die Erlangung des Kurortstatus erfahren hat und welche Vorhaben noch in Planung sind.
Als Highlight wurde den Teilnehmern dann noch im Rahmen der „Langen Museumsnacht“ eine Aufführung des Kultstückes „Die Legende von Paul und Paula“ durch die Berliner Puppenspielerin Rike Schubert dargeboten, die unter dem tosenden Beifall der Anwesenden den Filmklassiker überzeugend über die Rampe brachte.
Der letzte Tag war dann mit einer Vorstellung des Blauhauses Herzberg verbunden, wo den Teilnehmern das Konzept und die Umsetzung dieses innovativen Projektes anschaulich dargestellt wurde.
Insgesamt gab es unter den Journalisten, die nicht nur aus Berlin, Dresden und Leipzig/Halle stammten, sondern auch aus München und dem Ruhrgebiet angereist waren, zahlreiche „Aha-Effekte“, verband man doch mit der Reformation bisher eher die Stadt Wittenberg oder die Wartburg und weniger die Region zwischen Elbe und Elster. Als gelungene Marketingaktion wurde der neue Luther Pass des Landkreises von den Journalisten bewertet, der Stätten der Reformation in acht Städten in drei Bundesländern zusammenführt. Die Ankündigung, die Sehenswürdigkeiten der Pressereise nicht nur in Wort und Bild umsetzen zu wollen, sondern im kommenden Jahr selber noch einmal in die Region reisen zu wollen, sorgte dann wiederum bei den Veranstaltern der Pressereise für zufriedene Gesichter.