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25.05.2023


Verführung in Blech

Sänger- und Kaufmannsmuseum Finsterwalde stellt in neuer Sonderausstellung Werbeplakate aus Email vor
Die Fassade des Wittke'schen Kolonialwarenladens um 1935 - gut zu sehen die zahlreichen Emailschilder.

Die Fassade des Wittke'schen Kolonialwarenladens um 1935 - gut zu sehen die zahlreichen Emailschilder.
© Museumsverbund Elbe-Elster

Das Herz des Finsterwalder Kaufmannsmuseums schlägt in seinem historischen Kolonialwarenladen. Original eingerichtet im Interieur der Gründerzeit und mit den Waren und Werbe-Utensilien aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ist er noch heute das Urbild des Tante-Emma-Ladens. Bereits die Fassadenbeschriftung und das große Schaufenster mit einer Wareninszenierung verkünden, dass hier ein ganz besonderer Schatz gehütet wird. Vor rund 100 Jahren sah diese Fassade übrigens noch viel bunter aus: Zahlreiche Tafeln aus Email warben hier für die Produkte, die der Kaufmann anbot.

Das Museum erinnert mit seiner aktuellen Sonderausstellung an diese Form der Werbung. Emailschilder als Werbemedium erschienen erstmals Ende des 19. Jahrhunderts an Fassaden und Eingängen im Bild der damaligen Städte. Mit einprägsamen Motiven und markanten Sprüchen sollten sie die Kundschaft zum Kaufen verlocken. Viele Schilder orientierten sich stark an den zeitgenössischen Kunstströmungen vom Jugendstil bis zur Neuen Sachlichkeit, und nicht wenige wurden von bedeutenden Künstlern entworfen.

Heute nicht mehr in Nutzung, sind Emailschilder inzwischen begehrte Sammlerobjekte und begeistern mit ihrer motivischen Vielfalt. Eine zarte Ballerina wirbt für Lux Seifenflocken, der Erdal-Frosch verspricht jederzeit glänzende Schuhe, ein beflissener Kellner eilt mit Markranstädter Bier herbei. Farbenfrohe kleine Dosen bargen einst ein heute völlig vergessenes Produkt: Farbband für die Schreibmaschine. Zahlreiche Werbeschilder und -dosen erinnern daran, welche Werbemacht einst die Tabakindustrie hatte. Hier und da regen die abgebildeten Werbefiguren auch zur Reflektion über Klischeedenken an, von dem wir uns heute zu befreien versuchen, darunter der Sarotti-Mohr. Vom 27. Mai bis 12. November zeigt das Sänger- und Kaufmannsmuseum Finsterwalde unter dem Titel „Emailplakate – glänzende Reklame – wetterfest“ eine umfangreiche Auswahl von Emailschildern und Werbeartikeln aus der Sammlung Sylke Wunderlich, Berlin.

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Herr Torsten Hoffgaard

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