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16.11.2022

Netzwerkarbeit stand im Mittelpunkt des 14. Psychiatrietages

Partner des Sozialpsychiatrischen Dienstes stellten sich am 11. November im Refektorium Doberlug vor und berichteten über ihre Erfahrungen im Alltag
V.l.n.r.: Simone Lehmann, Janine Dietrich, Thomas Porsche, Nadine Braun, Denes Mühlbach, Sören Pest, Anne-Juliane Wendorff, Sandra Jüngling, Nedal Mhaisen, Reiko Mahler und Landrat Christian Heinrich-Jaschinski.

V.l.n.r.: Simone Lehmann, Janine Dietrich, Thomas Porsche, Nadine Braun, Denes Mühlbach, Sören Pest, Anne-Juliane Wendorff, Sandra Jüngling, Nedal Mhaisen, Reiko Mahler und Landrat Christian Heinrich-Jaschinski.
© Pressestelle LKEE Torsten Hoffgaard

Der Psychiatrietag im November gehört mittlerweile ganz selbstverständlich zu den zahlreichen Angeboten im Veranstaltungskalender des Landkreises. „Er ist ein Angebot, sich ausführlicher mit den Arbeitsfeldern des Sozialpsychiatrischen Dienstes unseres Kreis-Gesundheitsamtes auseinanderzusetzen“, betonte Landrat Christian Heinrich-Jaschinski zu Beginn der Tagung. Nach zwei Jahren Corona-Pause hatte der 14. Psychiatrietag am 11. November diesmal das „Sozialpsychiatrische Netzwerk Elbe-Elster“ in den Mittelpunkt gestellt. Die Veranstaltung richtete sich an psychisch erkrankte Menschen, Angehörige, Professionelle und interessierte Menschen. „Die Zusammenarbeit in Netzwerken bietet einerseits eine gute Möglichkeit, seinen Horizont zu erweitern, neue Erfahrungen zu sammeln, sich auszutauschen und gemeinsame Ideen umzusetzen. Netzwerkarbeit kostet andererseits aber auch Zeit und erfordert persönliches Engagement“, ist die Praxiserfahrung von Elbe-Elster-Psychiatriekoordinator Reiko Mahler.

Stieß mit seinem Thema »Sozialpsychiatrisches Netzwerk Elbe-Elster« auf großes Interesse: der 14. Psychiatrietag des Sozialpsychiatrischen Dienstes im Refektorium Doberlug-Kirchhain.

Stieß mit seinem Thema »Sozialpsychiatrisches Netzwerk Elbe-Elster« auf großes Interesse: der 14. Psychiatrietag des Sozialpsychiatrischen Dienstes im Refektorium Doberlug-Kirchhain.
© Pressestelle LKEE Torsten Hoffgaard

Für die rund 180 Teilnehmer im Refektorium Doberlug-Kirchhain bot sich beim intensiven Austausch vor Ort die Chance herauszufinden, ob sich dieser Aufwand überhaupt lohnt, worin der Wert für die eigene Arbeit liegt, was von Netzwerkpartnern zu erwarten ist, und was man selbst bereit ist, in diese Arbeit zu investieren.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes beim Landkreis Elbe-Elster sind in ihrer täglichen Arbeit mit individuell sehr spezifischen Fragestellungen konfrontiert. So berichten beispielsweise depressive Patienten von folgenden Problemen: „Ich schaffe meine behördlichen Angelegenheiten nicht mehr; die Beantragung des Wohngeldes wächst mir über den Kopf; warum soll ich EU-Rente beantragen, und was bedeutet das eigentlich? Ich habe Angst meine Wohnung zu verlieren…“
Der Zugriff auf Netzwerkpartner, so wurde beim Psychiatrietag deutlich, ist ein notwendiger und unentbehrlicher Bestandteil der täglichen Arbeit des Sozialpsychiatrischen Dienstes und bildet neben der eigentlichen Beratungsarbeit die Grundlage zielgerichteter Unterstützung für die Hilfesuchenden.
Dieses Netzwerk reicht heute zum Beispiel von sozialpsychiatrischen Hilfen und dem direkten fachlichen Austausch mit den jeweiligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der stationären Versorgung für psychisch kranke Menschen über Angebote von Wohngruppen und die ambulant psychiatrische Pflege bis hin zu Anbietern für aufbauende Tagesstrukturen. Mehr als zwanzig Netzwerkpartner waren nach Doberlug-Kirchhain gekommen. Einige davon stellten sich und ihre Arbeit vor und sprachen über ihre Erfahrungen im Alltag. So berichteten beispielsweise die Psychiatriekoordinatorin Anne-Juliane Wendorff und Nedal Mhaisen, Leiter des Sachgebiets Sozialpsychiatrischer Dienst, über den Arbeitsalltag und die Hilfestrukturen im Landkreis Dahme-Spreewald.
Vertreter aus Institutionen, Wohlfahrtsverbänden und Vereinen, die die Netzwerkarbeit als notwendigen Bestandteil ihrer Arbeit erkannt haben und entsprechend zu schätzen wissen, nutzten das geballte Angebot des Psychiatrietags zum Erfahrungsaustausch, zur Fallbesprechung, aber auch um Versorgungslücken aufzudecken und die Versorgung psychisch kranker Menschen im Landkreis zu verbessern. Nicht zuletzt diente der Psychiatrietag den teilnehmenden Institutionen auch dazu, sich dem Fachkräftenachwuchs von Morgen als potenzieller Arbeitgeber vorzustellen.

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