Veranstaltungskalender
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Vom Feinsten. Preußische Adelsschätze in sächsischen Mauern
20.06.2023 bis 28.12.2025 in Doberlug-Kirchhain Stadt , Schloss Doberlug
11:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Zeugnisse adliger Kultur prägen die europäischen Landschaften mit ihren Burgen, Schlössern und Herrenhäusern, Parkanlagen, Kirchen und Sammlungen bis heute. Sie sind Ausdruck des Selbstverständnisses und der Repräsentation einer Elite, die vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert die Geschichte Mitteleuropas maßgeblich beeinflusst hat. Wie sich diese adlige Elite selbst definierte und inszenierte, welche Strategien des Machterhalts und -ausbaus sie nutzte, welche Privilegien sie genoss und wie sie mit dem Verlust dieser Vorrechte nach 1918 umging, sind zentrale Fragen der Ausstellung. Antworten gibt ein ganz besonderer Schatz: die Sammlung Dohna-Schlobitten. Besucher entdecken eine Vielfalt, die von kostbaren Silberhumpen, Gemälden und Tapisserien bis hin zu Spazierstöcken, Knöpfen, Haarnadeln oder kleinen Stickmustern reicht. Dieser Objektkosmos gibt Einblicke in adelige Erinnerungskultur, Heiratsstrategien oder standesgemäßem Selbstinszenieren. Multimediale Vermittlungsangebote führen weiter in Themen wie adelige Erziehung, Tafelkultur oder Militärdienst ein. Zum Adel im 21. Jahrhundert kann die Sammlung Dohna-Schlobitten keine Auskunft mehr geben: Hier ersetzt eine interaktive Cloud die historischen Objekte. Schloss Schlobitten und seine Ausstattung Das Geschlecht der heutigen Burggrafen und Grafen zu Dohne stammte ursprünglich aus Sachsen, verzweigte sich von der Schweiz bis Schweden und von den Niederlanden bis Tschechien und Polen weit über Mitteleuropa und zählte zu den einflussreichsten Adelsfamilien in Ostpreußen. Nicht zuletzt durch die enge Bindung an das brandenburgisch-preußische Herrscherhaus gelangten zahlreiche Werke aus den Zentren höfischer Kunst ins ostpreußische Schlobitten. Die dort seit 1525 ansässigen Dohnas ergänzten und bewahrten die opulente Ausstattung ihres Schlosses mehr als 400 Jahre lang bis zum Zweiten Weltkrieg. Der letzte Schlossherr Alexander Fürst zu Dohna-Schlobitten konnte einen Großteil der Ausstattung kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges evakuieren; Schloss Schlobitten wurde 1945 niedergebrannt. Ab den 1970er-Jahren gab die Familie große Teile des geretteten Schlossinventars in Museumsbesitz. Als Leihgabe der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg wird die Sammlung nun im Schloss Doberlug gezeigt. Die Sammlung Dohna-Schlobitten befindet sich heute im Eigentum der Bundesrepublik Deutschland sowie der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, die den Erwerb der Kunstobjekte größtenteils durch Zuwendungen der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin finanzieren konnte. Die Sammlung kommt als Leihgabe nach Doberlug. Ausdrücklicher Dank richtet sich an die Stiftung Preußische Schlösser Berlin-Brandenburg als Leihgeber. Schloss Doberlug Die Geschichte von Schloss Doberlug ist untrennbar mit den sächsischen Wettinern verbunden. Die prachtvolle Anlage gehörte einst zum Besitz der Kurfürsten von Sachsen. Als Nebenresidenz und Jagdschloss der Sachen-Merseburger Herzöge erlebte sie im 17. und 18. Jahrhundert unter der gleichnamigen sächsischen Sekundogenitur eine Blütezeit. Später nutzten Sachsen und nach 1815 Preußen das Schloss als Verwaltungs- und Wohngebäude sowie als Gefängnis, bevor es in der DDR als Kaserne dienen musste. Seit 1999 glanzvoll restauriert, war es 2014 Ort der Ersten Brandenburgischen Landesausstellung "Preußen und Sachsen. Szenen einer Nachbarschaft". Seit 2017 erzählt das Museum in ener ständigen Ausstellung unter dem Titel "Doberlug und das sächsische Brandenburg" die Geschichte von Kloster, Schloss und Planstadt. 2023 öffnet es die Türen zu einem bedeutenden Zeugnis europäischer Adelskultur in deutschem Museumsbesitz: der Sammlung Dohna-Schlobitten. Die Naturgeschichte des Landstrichs um Schloss Doberlug vermittelt das Besucherzentrum des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft. Ein besonderer Reiz entsteht zudem aus dem Zusemmenspiel des Schlosses mit dem benachbarten Refektorium und der Kirche des ehemaligen Zisterzienserklosters. -
Ausstellung: LEKET THINGS
26.04.2025 bis 20.07.2025 in Finsterwalde Stadt, Lange Straße 6 - 8
11:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Für Freunde und Freundinnen des bildenden Künstlers Sebastian Arsand und des Sänger- und Kaufmannsmuseums Finsterwalde öffnet die Ausstellung mit Arbeiten von Malerei, Graphik, Photographie, Plastik und Skulptur. -
5. Herzberger Whisky- und Genussmesse
09.05.2025 bis 10.05.2025 in Herzberg (Elster) Stadt
16:00 Uhr bis 22:00 Uhr
Zutritt ab 18 Jahre -
Vortrag: Vergessen oder verschwiegen: NS-Opfer unter Vorbehalt
09.05.2025 in Mühlberg (Elbe) Stadt, Klosterstraße 9
19:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Im Mai 2025 jährt sich der Tag der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus zum 80. Mal. Zum Anlass nimmt der Kulturwissenschaftler und Historiker Andreas Pretzel die Nachkriegsgeschichte und den Kampf von NS-Verfolgten um Anerkennung mit einem Vortrag in den Blick. Und fragt: Warum sind im Gedenken an den Holocaust und antifaschistischen Widerstand so viele Leidenswege vergessen worden? Wo finden sich ihre Spuren, und was erzählen sie uns? Pretzel zeigt, wer von den NS-Verfolgten in Ost- und Westdeutschland als NS-Opfer amtlich anerkannt wurde, wer Zuwendung und Unterstützung erhielt und wer davon ausgeschlossen wurde. Außerdem nimmt er die Rolle der Interessenvertretungen und Verbände der NS-Verfolgten in den Fokus. Auf der einen Seite wurde Antifaschismus zur Staatsräson und "Opfer des Faschismus" ein Ehrentitel. Auf der anderen Seite entstand ein Rechtsstatus privilegierter NS-Opfer - für die vornehmlich erinnerten Opferkollektive. Da hatten viele schlechte Karten, wenn es um Anerkennung als NS-Opfer, Entschädigung oder Rückerstattung ging: etwa Sinti und Roma, Homosexuelle, sogenannte Asoziale, Zwangssterilisierte, Opfer der Euthanasie und ihre Angehörigen. Mit Einblicken in die unmittelbare Nachkriegszeit bis hin zu Entwicklungen der 1950er-Jahre wird die heute verstörende Geschichte dieser vergessenen und verschwiegenen Opfer aufgezeigt. Und gefragt: Welche Konsequenzen entstanden daraus für die Aufarbeitung und Bewältigung der NS-Gewaltgeschichte, für die Erinnerungspolitik und das Gedenken? Welche Verfolgten konnten ihre Geschichten der Öffentlichkeit erzählen? Wer war zum (Ver-)Schweigen verdammt? Andreas Pretzel studierte Kulturwissenschaft und Germanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er ist dort seit 1992 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle Archiv für Sexualwissenschaft. Außerdem ist er als Dozent an der Akademie Waldschlösschen tätig.