Erfolgreiches 10. Jahrestreffen des Netzwerkes Pflege Elbe-Elster
Am 16. Oktober 2024 fand das 10. Jahrestreffen des Netzwerkes Pflege Elbe-Elster im Drandorfhof in Schlieben statt. Unter dem Motto „Sterben als Teil des Lebens – Gut versorgt am Lebensende“ kamen rund 60 Netzwerkmitglieder zusammen, um sich mit den Herausforderungen und Entwicklungen der palliativen Versorgung auseinanderzusetzen und den Ausbau der hospizlichen Strukturen in der Region zu diskutieren.
Anja Miersch, Dezernentin für Bildung, Jugend und Soziales im Landkreis Elbe-Elster, eröffnete die Veranstaltung bei strahlendem Herbstwetter. In ihrer Ansprache würdigte sie das Engagement der Netzwerkmitglieder und hob die Bedeutung einer umfassenden Unterstützung schwerstkranker Menschen in ihrer letzten Lebensphase hervor. „Sterbende Menschen brauchen die Gewissheit, dass sie in der letzten Lebensphase nicht allein sind, sondern in jeder Hinsicht gut versorgt und begleitet werden. Unsere Region bietet dafür ein verlässliches Netz an Hilfsangeboten, das den Menschen in dieser schweren Zeit Geborgenheit und Fürsorge bietet“, betonte die Dezernentin.
Den thematischen Auftakt machte Dr. Sebastian Zietz vom Palliativteam HausLeben der Kurstadtregion e.V., der die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) im Landkreis vorstellte. Er erläuterte die vielfältigen Aufgaben der ambulanten Palliativpflege, die es ermöglicht, schwerkranke Menschen in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung zu versorgen und zu betreuen. Auch Marit Weber von der Medis Management GmbH schilderte ihre Arbeit im Bereich der ambulanten palliativen Pflege.
Besonderes Interesse weckte der Beitrag von Doreen Dix vom ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Sie gab Einblicke in ihre Arbeit mit Familien schwerstkranker Kinder und zeigte die umfassenden Betreuungsangebote für betroffene Kinder und ihre Angehörigen auf, die von der Freizeitgestaltung für Geschwisterkinder bis zur psychosozialen und sozialrechtlichen Beratung reichen. Die Begleitung von Kindern schwerkranker Eltern ist ein weiteres zentrales Angebot des Kinder- und Jugendhospizdienstes.
Emotional berührend schilderte Gabriele Krüger vom St. Joseph Hospiz in Torgau den Alltag der stationären Palliativversorgung. „Unser oberstes Ziel ist es, die Lebensqualität der Gäste zu erhalten und zu stärken, damit sie die letzten Tage ihres Lebens so würdevoll und erfüllt wie möglich verbringen können“, erklärte Krüger. Im St. Joseph Hospiz sind die Tagesabläufe auf die individuellen Bedürfnisse der Gäste ausgerichtet, und Angehörige können rund um die Uhr bei ihnen sein.
Sabine Palm-Reppel vom ambulanten Palliativ- und Hospizdienst Luckenwalde e.V. referierte nach der Mittagspause über Sterbe- und Trauerbegleitung und brachte den Teilnehmenden ihre langjährige Erfahrung in diesem Bereich nahe. Abschließend gab Eileen Krause vom Bestattungshaus Barz wertvolle Informationen zum Thema Bestattung und beantwortete zahlreiche Fragen der Anwesenden.
Das Schlusswort sprach Chris Behrens, Leiter der Pflegeberatung und Pflegestützpunkte der AOK Nordost. Er zog ein positives Resümee und unterstrich die Bedeutung einer engen Vernetzung aller Akteure der palliativen Versorgung im Landkreis. „Dieser Tag hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig eine einfühlsame palliative Betreuung und die Zusammenarbeit aller Beteiligten sind, um Betroffenen und ihren Angehörigen in einer emotional herausfordernden Zeit beizustehen“, so Behrens.
Das Jahrestreffen bot tiefgehende Einblicke und erinnerte daran, wie wertvoll die Arbeit im Bereich der Palliativ- und Hospizpflege ist. Ein besonderer Dank gilt allen Referierenden, die ihre bewegenden Erfahrungen und Fachkenntnisse mit den Anwesenden teilten.