Landkreis setzt auf Hausärztesystem statt Impfzentrum
Der Landkreis Elbe-Elster wird das Impfzentrum in Elsterwerda nicht zum 1. August übernehmen. Die Entscheidung der Verwaltungsleitung gab Landrat Christian Heinrich-Jaschinski unlängst im Kreisausschuss bekannt. Mit der Übernahme hätte der Landkreis vor den gleichen Problemen gestanden wie die Kassenärztliche Vereinigung, die sich dazu entschlossen hatte, das Impfzentrum nicht über den 31. Juli hinaus weiter zu betreiben. „Den Impfzentren fehlen die Ärzte, weil diese selbst in ihren Praxen impfen. Es ist davon auszugehen, dass das Impfzentrum künftig noch weniger ausgelastet ist, wenn mehr Impfstoff bei den Hausärzten ankommt. Auf Dauer können die Mediziner nicht gleichzeitig in Impfzentren und der eigenen Praxis impfen“, sagte Landrat Christian Heinrich-Jaschinski. Da ein verlässlicher Weiterbetrieb des Impfzentrums nicht möglich ist, wenn dort nicht auf die niedergelassenen Ärzte zurückgegriffen werden kann, hat sich der Landkreis dazu entschieden, den Impfstoff, der sonst für das Impfzentrum zur Verfügung gestellt worden wäre, den Arztpraxen zu überlassen. Dies ist so mit dem Impfstab beim Land abgestimmt.
Die Organisation der Verteilung erfolgt durch die Kreisverwaltung, ab Juli voraussichtlich in Kooperation mit dem DRK-Kreisverband Bad Liebenwerda. Wenn das Impfzentrum Elsterwerda am 31. Juli schließt, dann können als Folge dort ab 19. Juni keine Erstimpfungen mehr vorgenommen werden. Die Zweitimpfungen werden bis zum 31. Juli abgeschlossen.
Dem Landkreis ist bewusst, dass die Hausarztpraxen durch das Impfen stark gefordert werden. Allgemein signalisiert die Ärzteschaft aber, sich auf das Impfen in den Praxen konzentrieren zu wollen. Dadurch dass das Impfstoffkontingent, welches die Ärzte über die Apotheken erhalten, durch den Landkreis aufgestockt werden kann, ist es möglich, Sonderimpfaktionen vor Ort zu organisieren, so wie es von mehreren Arztpraxen in Finsterwalde am Wochenende 12./ 13. Juni in einem Autohaus durchgeführt wird.
Nach Aussage von Christian Heinrich-Jaschinski ist die Verwaltungsspitze des Landkreises überzeugt vom jetzt eingeschlagenen Weg. Der setzt auf das vorhandene System. Die Fläche wird gestärkt, denn über den Hausarzt sei man dichter am Bürger. „Die meisten wollen sich sowieso lieber beim Hausarzt impfen lassen, als in ein Impfzentrum zu fahren. Genau das machen wir jetzt. Wir denken, das funktioniert“, sagte der Landrat.