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11.03.2021

Gemalte Landschaft ermöglicht Einblicke in fernen Kontinent

Sänger- und Kaufmannsmuseum Finsterwalde präsentiert bis 2. Mai Arbeiten der australischen Aborigines aus Ntaria
Das Aquarell auf Karton zeigt eine Landschaft am Fluss Finke in Zentralaustralien. Steven Walbungara ist einer der Arandamaler, die die von Albert Namatjira begründete Tradition der Landschaftsmalerei weitergeführt haben.

Das Aquarell auf Karton zeigt eine Landschaft am Fluss Finke in Zentralaustralien. Steven Walbungara ist einer der Arandamaler, die die von Albert Namatjira begründete Tradition der Landschaftsmalerei weitergeführt haben.
© GRASSI Museum für Völkerkunde Leipzig/»Finke rivers« von Steven Walburngara
Mit dem Ende des Lockdowns kann das Finsterwalder Sänger- und Kaufmannsmuseum endlich seine lange geplante Sonderausstellung „Gemalte Landschaft – Die Kunst der australischen Aborigines aus Ntaria“ zeigen. Sie sollte bereits im Dezember 2020 öffnen und kann nun mit Zustimmung des Leihgebers GRASSI Museum für Völkerkunde Leipzig bis zum 2. Mai besucht werden.
Gezeigt werden die Arbeiten von Künstlern, die zur ethnischen Gruppe der Aranda gehören. Die Aranda leben in der Wüstenregion im Zentrum des australischen Kontinents. Ihr Land ist geprägt von zerklüfteten Berg- und Hügelketten, von Schluchten und sandroten Ebenen, die mit Akazien und Eukalypten bewachsen sind. Die Aranda wie alle australischen Aborigines haben bis heute eine reiche Tradition an Zeremonien, Gesängen und Geschichten, die das Land und seine Flora und Fauna beschreiben. In zeremoniellen Zyklen sichern die Ureinwohner den Erhalt der Natur und aller ihrer Lebewesen. In diesen Zeremonien wurden Sandbilder gefertigt, die bestimmte heilige Orte mit Symbolen und vielen Punkten in einer abstrakten Weise beschrieben. Sie wurden nach den Zeremonien wieder zerstört. Mit diesen Malereien wurde das enge Band zwischen den Aranda und ihrem Land immer wieder neu erschaffen und bekräftigt.
Plakat zur Sonderausstellung: Der in Australien sehr bekannte Maler Steven Walbungara gehört zum Inkamala-Clan der Aranda und hatte in den 1980-er Jahren seine Hautschaffensperiode.

Plakat zur Sonderausstellung: Der in Australien sehr bekannte Maler Steven Walbungara gehört zum Inkamala-Clan der Aranda und hatte in den 1980-er Jahren seine Hautschaffensperiode.
© Museumsverbund EE
In den 22 kleinformatigen gezeigten Arbeiten der Aranda gab ihre unmittelbare Heimat Hermannsburg das Motiv. In der kleinen Missionsstation, 115 km südwestlich von Alice Springs, entstand das erste Zentrum moderner Ureinwohnerkunst in Australien. Angeregt durch den englischen Maler Rex Battarbee, begann der Aranda Albert Namatjirra (1902 – 1959), 1934 Landschaftsaquarelle zu malen und wurde sehr bald ein erfolgreicher Künstler. Ihm und seiner Frau Rubina wurden 1957 als ersten Ureinwohnern die australische Staatsbürgerschaft zuerkannt. Seine Familienangehörigen folgen bis heute seinem Malstil. Diese Landschaftsmalerei im klassischen Stil wird Hermannsburger oder Aranda-Malschule genannt. Sie ist ausschließlich den zum Namatjira-Clan gehörenden Malern erlaubt, von denen bereits die vierte Generation erfolgreich auf dem Kunstmarkt auftritt. Die Acryl- und Aquarell-Arbeiten der Finsterwalder Ausstellung werden durch Fotografien der Landschaft um Hermannsburg und Keramiken ergänzt.
Der Museumsbesuch ist derzeit nur nach Voranmeldung unter Tel. 03531 30783 oder kreismuseumfinsterwalde@lkee.de möglich. Die Voranmeldung kann auch kurzfristig erfolgen. Vor dem Besuch werden Kontaktdaten erhoben; während des Rundgangs muss eine medizinische Maske getragen werden. Es gelten die Hygienekonzepte des Museumsverbunds Elbe-Elster, die unter www.museumsverbund-lkee.de  sowie vor Ort eingesehen werden können.

Kontakt


Herr Torsten Hoffgaard

Pressestelle
Pressereferent
Ludwig-Jahn-Straße 2
04916 Herzberg (Elster)
Telefon: 03535 46-1201
Fax: 03535 46-1239
E-Mail: pressestelle@lkee.de oder Kontaktformular
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